Buchtitel: Fritz Lang – Die Comic-Biografie Originaltitel: Fritz Lang, le maudit Autoren: Arnaud Delalande, Éric Liberge Verlag: Knesebeck, Januar 2023 ISBN: 978-3-95728-700-7 Umfang: 112 Seiten, Hardcover, 24 x 32 cm Preis: 25 Euro

Seit ich unlängst den Klassiker Metropolis mit Klavieruntermalung auf der großen Bildwand genießen durfte, ist der Regisseur Fritz Lang (1890-1976) zusammen mit seiner Frau Thea von Harbou (1888-1954) wieder auf meinem Radar. Umso mehr freute ich mich über eine aktuell veröffentliche Graphic Novel über sein Leben und Wirken.
Verantwortlich für diese etwas andere Biografie zeichnen zwei Franzosen: Arnaud Delalande (* 1971) hat Geschichte studiert und unter anderem historische Romane verfasst. Éric Liberge (* 1965) ist Comicautor, für seine Arbeiten hat er den „Prix René Goscinny“ erhalten. Zusammen haben die beiden die Graphic Novel „Der Fall Alan Turing“ vorgelegt, die sich mit dem Leben des schwulen Mathegenies befasst, welches den deutschen Enigma-Code entschlüsselt hat…

In Fritz Langs Leben steigen die beiden Autoren mit einem Knall ein: Seine Gattin Lisa erwischt ihn mit seiner Drehbuchautorin Thea von Harbou im Bett und tötet sich deswegen mit einer Pistole. In der anschließenden Befragung durch einen Kriminalbeamten wird das Leben des Filmemachers chronologisch erzählt…

Kino ist kein zweites Leben, es ist mein eigentliches. Fritz Lang
Parallel zur Erfolgsgeschichte des Filmemachers montieren die beiden Autoren den zweifelhaften Aufstieg eines österreichischen Fanatikers, der Europa in Schutt und Asche stürzen wird. Mir persönlich ist der Hitler-Anteil in der Geschichte etwas zu hoch.
Natürlich kann man entgegnen: Fritz Lang stand ab den 30er Jahren vor dem Problem, dass seine geliebte Drehbuchautorin Thea von Harbou in die NSDAP eintrat und mit dem Regime sympathisierte…

Delalande und Liberge erzählen die Geschichte in blau-grünen-grau-braunen Farbtönen, nur ganz selten kommen andere Farben zum Einsatz. Anhand einzelner Filme lernen wir das Œuvre Fritz Langs kennen und der Fachkundige freut sich über sehr kurze Gastauftritte von Alfred Hitchcock, Ernst Lubitsch und anderen Größen dieser Zeit.
Die Comic-Biografie endet schließlich im Jahr 1933, als Lang – trotz seines jüdischen Vaters – von Joseph Goebbels gebeten wurde, die Leitung des deutschen Films zu übernehmen. Er verlies Deutschland und emigrierte in die USA.
Hier können Sie schon mal einen Blick in den Bildband werfen.
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