Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band – Das Album, die Beatles und die Welt 1967

Autor: Brian Southall  Verlag: Edition Olms, 2020  Umfang: 192 Seiten mit über 150 meist farbigen Fotos, Hardcover, 25 × 25 cm  ISBN: 978-3-283-01281-6  Preis: € (D): 29,95, € (A): 30,80, sFr.: 39.90 – Ein Beitrag von Julian Dax:

© Edition Olms

Eigentlich gibt es doch schon mehr als genug Bücher über die Beatles. Eigentlich. Andererseits entdecken Autoren nach wie vor bestimmte Aspekte in Bezug auf die zweifellos wichtigste Band des 20. Jahrhunderts, um weitere Publikationen zu rechtfertigen. So auch der bereits durch mehrere Veröffentlichungen über die Beatles bekannte Brian Southall, ehemaliger Pressesprecher bei EMI.

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung von Sgt. Pepper´s Lonely Hearts Club Band – Das Album, die Beatles und die Welt 1967 im Jahre 2017 war denn auch kein Zufall, denn seit der Veröffentlichung dieses epochalen Albums waren 50 Jahre vergangen, und zudem erschien zur großen Freude der immer noch zahlreichen Fans auch eine neu abgemischte, mit zahlreichen Bonus-Titeln versehene Luxus-Ausgabe der ursprünglichen LP.
Auch das Buch ist aufgeteilt in eine A-Seite, in der man alles Wissenswerte über die wichtigsten an der LP beteiligten Personen erfährt; neben den Beatles gehören dazu natürlich ihr Manager Brian Epstein, ihr genialer Produzent George Martin und die für das für damalige Verhältnisse äußerst aufwendige Plattencover zuständigen Künstler. Jeder einzelne Titel der LP wird ausführlich vorgestellt, und auch über die damalige Rezeption wird man ausgiebig informiert.
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Im als B-Seite betitelten zweiten Teil steht das Jahr 1967 im Mittelpunkt, wobei jeder Monat sein eigenes Kapitel erhält, in dem die wesentlichen Ereignisse, ob politisch, wissenschaftlich, kulturell oder sportlich erwähnt werden. Dazu kommen noch die jeweiligen Top-Hits in Großbritannien und den USA.

Insgesamt vermittelt das reichhaltig bebilderte Buch somit den Eindruck eines äußerst turbulenten Jahres; als Fan der ersten Stunde erinnert man sich freudig bis wehmütig an die Zeit der eigenen Jugend, als „Nachgewachsener“ wird man vielleicht sogar ein wenig neidisch beim Vergleich mit der heutigen, wesentlich überraschungsärmeren, Musikkultur unserer Zeit. George Harrison bringt das mit seiner Aussage genau auf den Punkt: Sommer 1967 – für uns war das der ´Summer of Love`. Es lag definitiv so eine Stimmung in der Luft – wir konnten spüren, was mit unseren Freunden vorging – auch in Amerika, wo die Menschen ähnliche Ziele hatten. Diese Stimmung war mit Händen zu greifen, Mann.

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Dass in dieser Atmosphäre eine ganz besondere Platte entstehen musste, lag auf der Hand. Nachdem die Beatles ein Jahr zuvor ihr letztes Konzert gegeben hatten – „Wir steckten in einer Sackgasse, obwohl wir um die Welt fuhren. Jeden Tag ein anderes Publikum, aber wir machten immer das Gleiche. Niemand konnte es hören. Es war nur beschissener Krach.“ (George Harrison) – beschlossen sie, sich bei den Aufnahmen ihrer nächsten Songs keinerlei Gedanken darüber zu machen, ob sie diese auch live umsetzen konnten und setzten die bereits auf dem Vorgänger-Album Revolver begonnenen musikalischen Experimente uneingeschränkt fort, wobei ihnen George Martin stets helfend zur Seite stand. Dazu stellte Paul McCartney ganz unmissverständlich klar: „Wir hatten die Nase voll davon, die Beatles zu sein. Wir hassten dieses Bild von den vier kleinen Pilzkopf-Bubis. Wir waren keine Jungs, wir waren Männer. Wir betrachteten uns als Künstler, nicht nur als Bühnenperformer.“
Diese Betrachtungsweise als vier eigenständige Künstler wurde unfreiwillig noch forciert vom überraschenden Tod ihres damals im August 1967 erst 32-jährigen Managers Brian Epstein und sollte erst auf der nächsten LP, dem sog. White Album, Früchte tragen, aber das ist eine andere Geschichte…

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