Tangerine Dream: Force Majeure – Die Autobiografie

Autoren: Edgar Froese, ergänzt von Bianca Froese-Aquaye  Verlag: E@stgate Music & Arts,  2017  Umfang: Hardcover, 394 Seiten  ISBN: 978-3-00-056524-3  Preis: 69.90 Euro

© E@stgate

Die deutschen Elektronik-Pioniere Tangerine Dream haben in ihrer langen und kreativen Schaffenszeit mehr als 30 Soundtracks zu TV- und Kinofilmen (Thief, Risky Business, Firestarter, Legend, Tatort…) komponiert und eingespielt. Eine unvollständige Auflistung findet man in der deutschen Wikipedia.

Nach dem Tod des Gründers und Masterminds Edgar Froese (1944 – 2015) erschien im Herbst 2017 nach mehrfachen Verzögerungen endlich dessen Autobiografie, deren Schwerpunkt auf den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts liegt.

Immer wieder ist es verschoben worden, doch am 3.11.2017 erhalte ich – nach höflicher Anfrage beim Verlag – endlich per Einschreiben mein Exemplar dieses Buches, welches ich Anfang des Jahres 2017 geordert und bezahlt hatte. Als Zugabe für die ersten Besteller – ich war wohl dabei – liegen eine EP mit elektronischer Music (Light Flux), ein Kunstdruck sowie ein Lesezeichen mit Edgar Froeses Konterfei bei…

Inzwischen habe ich den Band ausführlich gelesen und blicke – als überzeugter TD-Fan der frühen und mittleren Jahre – auf die Lektüre mit leider gemischten Gefühlen zurück.

Das hat mir gefallen:

  • Endlich mal ein deutsches Buch über die Elektronikband, die ich Ende der 70 mit dem Album Stratosfear für mich entdeckt habe.
  • Manche Kapitel sind nur 2 Seiten kurz, andere dafür gut 49 Seiten lang.
  • Viele Hintergrundinformationen über Musik, Leute und das Getue hinter den Kulissen. Edgar Froese plaudert gerne – und in einem anfangs gewöhnungsbedürftig theatralischen Stil – aus dem Nähkästchen und schont auch ehemalige Kollegen oder seinen Sohn Jerome (* 1970) nicht.
  • Zwei farbige Fotostrecken mit alten und neuen Aufnahmen.
  • Eine farbige Strecke mit den meisten Covern der selbst für TD-Fans kaum noch überschaubaren Aufnahmen

Das hat mir nicht gefallen:

  • Da sich alle Fotos in getrennten Blöcken befinden, liest man sich durch die oft sehr langen Kapitel wie durch eine schier endlose Bleiwüste. Wie famos hätten regelmäßig eingestreute Abbildungen dies verhindern können…
  • Beim Lektorat hat man geschlampt: Immer wieder orthografische Fehler, dazu sehr viele Fehler bei der Silbentrennung
  • Die neunseitige Farbstrecke mit den Album-Covern ist grafisch reizvoll, aber wegen der dappigen Beschriftung sind 3/4 der Plattennamen nur umständlich den Bildern zuzuordnen.
  • Das Buch endet etwa 1988, dann gibt’s nur noch stichwortartige Texte bis ins neue Jahrtausend. Plus Nachrufe aus dem Umfeld der Band, die von Froeses zweiter Frau Bianca Froese-Aquaye eingefügt wurden.  Da ich den früheren Buchtitel Autobiografie 1967 – 2014 noch im Hinterkopf hatte, bin ich massiv enttäuscht.

Das Buch gibt es auch in englischer Sprache (ISBN 978-3-00-056525-0), wie dieses Auspack-Video zeigt:

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