Mehr Kunst als Werbung – Das DDR-Filmplakat 1945–1990

Autor: Detlef Hembold  Verlag: Bertz+Fischer, Mai 2018  Umfang: 672 Seiten, 6.385 Abb., Hardcover, 27.8 x 32.5 cm  ISBN: 978-3-86505-410-4  Preis: 76 Euro Subskription, seit 1.8.2018: 96 Euro

© Bertz + Fischer

Als ich im Sommer 2018 in Berlin weilte, habe ich auch das Filmmuseum in Potsdam besucht, das zu dieser Zeit im oberen Treppenhaus (!) eine kleine Ausstellung zum Thema DDR-Filmplakate veranstaltete.
Leider war das Fotografieren im Filmmuseum Postdam (Webseite) nicht gestattet, zusätzlich waren die zahlreichen Filmplakate an den Wänden ziemlich winzig.

© Bertz + Fischer

Aber der Bertz+Fischer-Verlag hält einen sehr dicken, richtig schweren und angenehm großen Bildband bereit, in dem knapp 6400 Filmplakate aus Deutschland Ost zu entdecken sind. Der Grafiker Detlef Hembold  hat dazu 6 Jahre in vielen Archiven und bei Sammlern gestöbert, recherchiert, katalogisiert und sogar versucht, die einzelnen Kunstschaffenden zu ermitteln. Das Ergebnis dieser Fleißarbeit kann sich dabei mehr als sehen lassen:

  • 6.385 Plakate zu Filmen aus 58 Ländern
  • Geschaffen von 465 Grafiker/innen
  • 5.066 Spielfilme
  • 342 Dokumentarfilme
  • 977 Kinderfilme

Die meisten DEFA-Filme sind mir persönlich unbekannt, zeugen aber davon, dass die Designer mit viel Herzblut bei der Sache waren. Fotos finden wir eher nicht, die meisten Plakate sind gemalt.

© Bertz + Fischer

Ziemlich originell empfand ich die zahlreichen deutschen, europäischen und USA-Filme, die in der DDR fast alle ein eigenes Plakat bekamen. Sei es aus finanziellen Gründen oder weil man die Motive für ungeeignet hielt.
Und da gibt es sehr viel Bekanntes aus einer völlig anderen Perspektive neu zu entdecken: Leones König der Western Spiel mir das Lied vom Tod, Woody Allens The Purple Rose of Cairo, ein handgezeichnetes Otto-Porträt zum ersten Kinofilm oder das Spock-Plakat zu Star Trek mit dem Zusatz Weltraumabenteuer in einem Farbfilm aus den USA 😀😀😀

© Bertz + Fischer

Drei längere Artikel informieren über Hintergründe:

  1. Mehr Kunst als Werbung – Das DDR-Filmplakat 1945 – 1990
  2. Das Politische im DDR-Filmplakat
  3. Das Porträt im DDR-Filmplakat

Zur gezielten Recherche hält der Foliant abschließend bereit:

  • Einen Index der Grafiker, Fotografen und kreativen Kollektive
  • Einen Index der DDR-Filmtitel mit Jahr
  • Einen Index der originalsprachigen Filmtitel und der entsprechenden DDR-Titel
© Bertz + Fischer

Pfiffige Zugabe: Jeder Band liefert ein originales Filmplakat aus der DDR. In meiner Ausgabe war das Poster zum Spielfilm Komödianten-Emil (1980).


Als optimale Ergänzung zu dieser einzigartigen Plakatsammlung empfehle ich folgendes Lexikon:

© Schwarzkopf & Schwarzkopf
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